PROLOG
Die Geburtenstatistik und die Entwicklung der Alterspyramide in Deutschland sprechen eine deutliche Sprache. Unsere Gesellschaft wird immer älter und wir haben zu wenige Kinder. Diese Tatsache stellt unsere Sozialsysteme schon heute vor große Herausforderungen und wird ein immer größeres Pulverfass voller gesellschaftlichen Sprengstoffs. Die Politik werkelt hier und da, es wird gemacht und getan und es ändert sich ... gar nichts!
Wer
sich von Ihnen, meine lieben Leser, mit der Materie von Grund auf befassen möchte, den verweise ich auf
die Rubrik
Systemtheorie, wo Sie die "neue Dreifaltigkeit des Kapitals“ finden. Darin wird die
neue Gleichberechtigung von humaner, ökologischer und ökonomischer
Reproduktion beschrieben und nachgewiesen, auf welchen
Gebieten unser kapitalistisches System gar keins ist, sondern
eigentlich ein verkapptes sozialistisches oder noch schlimmer
ein feudalistisches. Diese
Verzerrungen sind es, die einer wirklichen Gleichberechtigung von
Mann und Frau und Kind im Wege stehen und die in ihrer Summe einfach
familienfeindlich sind. In der Rubrik Systemtheorie finden Sie auch eine ausführliche Beschreibung des Matriarchats, die ich Ihnen hiermit wärmstens ans Herz lege, denn Sie werden staunend erfahren, dass es für die Entwicklung unserer Gattung Mensch lange lange Zeit normal war, dass humane und ökonomische Reproduktion im Einklang standen.
In diesem Kapitel gehen wir wie immer ganz pragmatisch vor, entreißen der
humanen Reproduktion endlich ihren romantischen Schleier und emanzipieren sie gegenüber der ökonomischen Reproduktion.
Die Geburt eines Kindes wird eine geldwerte Leitung und der
Abschluss des Kindergartens wird für das Kind auch zu einem
ökonomischen Gewinn. Die
Aufwendungen für Erziehung und Bildung ihrer Kinder werden die
Eltern als betriebliche Ausgaben von der Steuer absetzen können, so
wie jeder Bockwurstbudenbesitzer seine Ausgaben auch von der Steuer
absetzen kann. Die
Philister brüllen auf und beschwören die heilige Familie, die man
doch nicht zu einem Unternehmen machen kann. Warum denn nicht, sie
ist es doch längst!
Es geht bei
günstige-intelligenz.de eben nicht darum, die humane Rproduktion zu kommerzialisieren, sondern ökonomisch zu bewerten, das sind zwei vollkommen verschiedene Sachen. Auch jetzt werden die Dinge schon ökonomisch bewertet, aber eben zum Nachteil von Vater, Mutter und Kind!
Wenn wir uns das Verhältnis von ökonomischer und humaner Reproduktion in
unserer Gesellschaft anschauen, so sind diese nicht nur voneinander
abgekoppelt, sondern sie stehen sich antagonistisch gegenüber, sie
schließen einander aus. Diese
einfache Wahrheit ist der Schlüssel zum Problem, das, warum auch immer, niemand erkennen will. Also kümmern wir uns darum. Als kleine Einführung schildere ich Ihnen ein Beispiel.
Zwei
verschiedene Frauen und zwei verschiedene Lebensläufe:
Beispielfrau
EINS bringt vier Kinder zur Welt
und widmet ihr ganzes Leben ihren
Kindern: Sie geht nicht arbeiten, sondern zieht die Kinder groß. In
diesem Satz steckt schon der Kern des Problems, ist denn
Kinderaufziehen keine Arbeit? Also
weiter: Sie widmet sich ihren Kindern und hilft denen wiederum beim Aufziehen der Enkel und ist irgendwann ... alt ... und
... eine Rentnerin?! Aber
ist sie denn überhaupt eine Rentnerin? "Rentnerin" kommt von Rente, sie
bekommt aber keine! Logisch,
denn sie hat im Leben keinen Heller in irgendeine Rentenversicherung
gezahlt. Aber hat sie nicht auch ihr Leben lang gearbeitet?
Beispielfrau ZWEI ... geht arbeiten. Sie hat sich entschlossen, keine Kinder zu bekommen und aufzuziehen, sondern widmet ihre ganze Kraft ihrem Beruf. Auch diese Frau wird irgendwann einmal alt sein, schaut auf ein erfülltes Arbeitsleben zurück und freut sich auf ihre ... Rente. Kann sie auch, denn sie hat ein Leben lang Beiträge in Rentenversicherungen eingezahlt und war bestimmt sogar so vorbildlich, alle heutigen und zukünftigen Versorgungslücken mit "Raster-", "Rester-", "Riester-" und sonst welchen Renten aufzufüllen.
Was
zeigen uns unsere beiden Beispielfrauen?
Sie
sind die zwei Seiten eines Systems, nämlich unseres deutschen
Rentenversicherungssystems. Einstmals
von Kanzler Bismarck, Gott hab ihn selig, als ein „Zuckerbrot“
zur „Peitsche“ erfunden, die älteste und seinerzeit beste
Rentenversicherung der Welt. Eine Solidargemeinschaft,
damals zahlten die Arbeitnehmer ein Drittel der Beiträge, die Arbeitgeber zwei
Drittel und der Staat gab auch etwas dazu. Goldene
Zeiten waren das.
Wichtig
für uns ist die Tatsache, wie die Rentenversicherung damals
funktionierte. Aus den Beiträgen wurden Rückstellungen für die
späteren Renten gebildet, das heißt der Einzahler bekam seine
eigenen Beiträge, plus die des Arbeitgebers und die Zuschüsse des
Staates später als eigene Rente zurück. Ich wiederhole, das ist
wichtig! Er bekam die
eigenen
Beiträge später als eigene
Rente
zurück Das ging erstaunlich lange gut und hat Inflationen und Krisen
überlebt.
Doch
dann kamen die Nazis. Die ließen von der deutschen
Rentenversicherung das übrig, was sie auch sonst hinterließen,
einen Haufen Trümmer. Seitdem lebt die Rente, wie das ganze System,
von der Hand in den Mund, also die derzeit Arbeitenden finanzieren
mit ihren Rentenversicherungsbeiträgen die derzeitigen Rentner. Und
wenn sie einmal selbst Rentner sind, werden ihre Renten von den dann
Arbeitenden finanziert. Dieses System hat schon heute aber noch
stärker in der Zukunft das Problem, dass immer weniger Arbeitende
mit immer
kürzer
werdenden Lebensarbeitszeiten,
immer mehr Rentner mit immer
länger
werdenden Lebensrentenzeiten finanzieren müssen.
Das wird so nicht mehr lange funktionieren, dazu muss man wirklich kein Prophet sein! Ab dem Jahr 2030 werden nach und nach ungefähr eine Million ehemalige DDR-Bürger, die nach der Wende nur noch in prekären Beschäftigungsverhältnissen gearbeitet haben, geschlossen in die Altersarmut gehen. Dazu kommen zehntausende Rentner, die die rasant steigenden Beiträge ihrer privaten Krankenversicherung nicht mehr bezahlen können. Spätestens dann kollabiert dieses System. Also als Politiker könnte ich nicht mehr ruhig schlafen und würde anfangen nachzudenken und ... zu sparen!
Zurück zu unseren beiden Frauen: Die vier Kinder unserer Beispielfrau EINS gehen arbeiten und zahlen mit ihren Rentenversicherungsbeiträgen die Rente... Ja, wessen Rente? Nicht die ihrer Mutter, denn die bekommt nämlich keine. Sie bezahlen die Rente der kinderlosen Beispielfrau ZWEI. Ja ... So ist es.
Liebe
Leser, an dieser Stelle erinnere ich an unseren Grundsatz, wir werten
nicht, wir stellen fest und analysieren das gesellschaftliche System. Natürlich wird Beispielfrau EINS nicht verhungern,
sondern ist durch Sozial- und Transfersysteme
abgesichert. Darum
geht es aber nicht. Wir betrachten, wie und ob das System als solches
funktioniert oder eben nicht! Die systemrelevante Erkenntnis ist:
Beispielfrau EINS bildet mit
ihren Kindern zwar die Grundlage des Systems, nämlich die Menschen. Sie
wird jedoch durch das System selbst überhaupt nicht reproduziert.
Oder anders formuliert:
die Grundlage des Systems ist im System nicht enthalten.
Beispielfrau
ZWEI dagegen hat nichts für die Reproduktion des Systems an sich
getan, wird aber durch ihren angehäuften Besitz vom System erhalten.
Wir erkennen: Unser
Rentensystem beinhaltet nur die
ökonomische
Reproduktion seiner Mitglieder. Die Grundlage des Systems, also die Reproduktion
der
Mitglieder selbst
,
ist im System einfach nicht enthalten.
Unser Beispiel der Rentenversicherung zeigt, welche Arbeit in unserem kapitalistischen System ökonomisch bewertet wird und welche eben nicht. Das Verkaufen von Bockwurst ist ein wirtschaftlicher Betrieb, die Geburt und Erziehung von Kindern nicht. Das hat fatale Auswirkungen, denn in Deutschland wurde in den letzten Jahrhunderten wahrscheinlich immer genug Bockwurst verkauft, aber seit einigen Jahrzehnten haben wir einfach nicht genug Kinder. Unsere modernen emanzipierten Frauen lassen sich einfach nicht mehr vorschreiben oder drastischer formuliert, sie sind einfach nicht mehr so "blöd", Kinder "einfach so" zu gebären. Deutsche Frauen bekommen nur noch 1,39 Kinder. Das ist wirtschaftlicher Selbstmord!
Mutter EINS reproduziert das Leben und ist aus der ökonomischen Reproduktion ausgeschlossen, die Frau ZWEI ist Teil der ökonomischen Reproduktion, reproduziert aber dessen humane Grundlage nicht.
Nun sind unsere Beispielfrauen EINS und ZWEI, Extreme, denn die überwiegende Mehrheit der Frauen in Deutschland üben eine Doppelfunktion aus. Sie sind gleichzeitig Mütter und berufstätig. Diese Doppelfunktion führt in den meisten Fällen auch zu einer enormen Doppelbelastung! Daran ändert auch nichts, dass der Mann inzwischen schon mal den Müll runter bringt, eines kann er der Frau einfach nicht abnehmen: das Gebären und Stillen eines Kindes. Lassen Sie mich also den Stand der Gleichberechtigung hier und heute noch einmal in meiner etwas drastischen Art zusammenfassen:
Unsere
„moderne“ Form der Gleichberechtigung bedeutet, dass die Frau neben ihren Aufgaben bei der
humanen Reproduktion auch am
Erwerbsleben teilnehmen "darf." Für dieses "großzügige Privileg" bezahlt sie auch noch einen hohen Preis, denn sie bekommt bei gleicher Qualifikation nicht einmal den gleichen Lohn wie ihr männlicher Kollege.
Der "Equal Pay Day" in
Deutschland im war Jahre 2016 der 19. März. Dieses symbolische Datum bedeutet, wenn
man den Jahreslohn in einen Tageslohn umrechnet und setzt den Tageslohn von
Mann und Frau gleich, müsste die Frau bis zum 19. März umsonst arbeiten und erst danach
erhält sie für den Rest des Jahres den selben Tageslohn. Oder anders ausgedrückt,
Frauen bekommen selbst heutzutage in Deutschland bis zu 21% weniger Lohn.
(1)
Die
Experten rufen im Chor, aber es gibt doch das Kindergeld und viele
andere Sozialleistungen. ... Kindergeld:
ein gutes Beispiel: 192 Euro pro Kind und Monat aktuell. Ein
Rechenbeispiel: Wir nehmen eine Luxuskarosse im Wert von etwa 250.000
€, die ein Unternehmer selbstverständlich von der Steuer
absetzt. Die Karre wird in sechs Jahren abgeschrieben, abzüglich der
1% Regel für privaten Gebrauch und bei einem Einkommenssteuersatz von 40% spart unser Unternehmer 392
€ pro Monat Steuern ... Pause!
Ja
liebe Leser, das ist unserer Gesellschaft ein Luxusauto wert und ...
richtig, sie haben nach oben geschaut, das ist das Kindergeld für
zwei Kinder.
Zwei Kinder kosten unseren Staat genau so viel wie
eine Luxuskarre.
Das ist eine Schande für ein reiches Land.
Das ist der Gipfel der Verlogenheit für eine bürgerliche Demokratie.
Das ist reine Blasphemie für eine christliche Gemeinschaft.
Schluss damit!